Akita Erziehung

Akita Erziehung

Erziehungstips von Züchter Akita-Ken

Erziehungstips 2

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Hundeerziehung

 

Wichtig ist, dass Sie genau wissen, welches Ziel Sie erreichen wollen.
Aufgaben des Hundes müssen immer gleich sein, seine Handlungen müssen definiert werden – so stellt sich eine gewisse Gewohnheit ein. Hundeerziehung und Ausbildung sollen die Eigenschaften, die der Hund von Natur aus mitbringt, in die gewünschte Richtung lenken.
Gute Eigenschaften werden verstärkt, schlechte sollen in den Hintergrund treten.
Der Hund soll dazu gebracht werden, stets das gewünschte Verhalten in bestimmten Situationen zu zeigen.
Dafür ist es unerlässlich, dass das Tier auf Sicht- und Hörzeichen exakt reagiert.

Hunde brauchen Regeln, denn auf diese baut die gesamte Hundeerziehung auf.

Gerade bei großen und agilen Hunden oder bei Tieren mit einem angeborenen starken eigenen Willen ist es schwer, einmal angewöhnte Verhaltensmuster wieder abzugewöhnen.

Lernen Sie Ihren Hund kennen und versuchen, ihn zu verstehen.
Lernen Sie was „Stress bei Hunden“ bedeutet und was „Beschwichtigungssignale“ (Calming Signal) sind. So lassen auch die Erfolge in Bezug auf Leinenführigkeit oder auf verschiedene Kommandos nicht allzu lange auf sich warten.

Bei der gesamten Erziehung des Hundes wird die Konditionierung angewendet, das heißt, der Hund wird mit Hilfe positiver Verstärkung dazu gebracht, gewünschte Verhaltensweisen zu zeigen und richtig anzuwenden.

Die klassische Konditionierung in der Hundeerziehung

Hierbei geht es darum, einen natürlich gezeigten Reflex des Hundes zu nutzen, um mit Hilfe eines Reizes das gezeigte Verhalten zu verstärken und unabhängig vom ursprünglichen Reiz auszulösen. Einen konditionierten Hund kennt wohl jeder, der seinem Tier ab und zu Leckerli aus der Plastiktüte gibt – schon das Rascheln einer Tüte reicht, damit der Hund angelaufen kommt.

Zeigt der Hund ein gewünschtes Verhalten, sollte er seine Belohnung innerhalb von zwei Sekunden erhalten. Diese Zeitspanne ist wichtig, denn ihr Einhalten sorgt dafür, dass der Hund die Belohnung auch als solche empfindet.

Definition von Belohnung

Ein Hund empfindet das als Belohnung, was er sich in dem Moment gerade wünscht.
Das können ganz verschiedene Dinge sein, wie das Ableinen, das Streicheln, das Leckerchen, das gemeinsame Spiel oder einfach nur das Herankommen dürfen an Herrchen oder Frauchen.
Es gibt Hunde, die wollen gar kein Leckerli annehmen, weil sie lieber ihren Ball geworfen bekommen wollen. Der Besitzer oder Trainer des Hundes sollte sein Tier also genau beobachten und ihm den Gefallen tun, den es in dem Moment gerade erwartet.

Das Aufzwingen einer – aus Sicht des Menschen – Belohnung kann für das Tier sogar unangenehm werden.
Soll der Hund nun ein Kommando erlernen, so muss er erst eine Verknüpfung zwischen dem Befehl selbst und der gewünschten Handlung herstellen. So kann “Bei Fuß” vor allem bei Welpen einfach gelernt werden, weil diese ohnehin bei Fuß laufen.
Wird das entsprechende Kommando dann gegeben, lernt der Hund den Zusammenhang von ganz allein. Er wird dann auch darauf hören, wenn er älter ist, ohne Leine läuft oder sich ab und zu ein Stück von seinem Besitzer entfernt.
Durch Belohnungen kann der Lernprozess beschleunigt werden.

Ein gewünschtes Verhalten darf nur belohnt werden, wenn es gefordert wird. Das heißt, der Hund bekommt sein Leckerli nur, wenn “Sitz” auch gewünscht wurde. Andernfalls erzieht der Hund den Menschen dahingehend, dass dieser in seine Tasche greift, sobald das Tier sich setzt und ihn ansieht.

Loben in der Erziehung

Jeder Hund lernt schneller, wenn er für eine richtig gezeigte Verhaltensweise belohnt wird. Loben geschieht zu Anfang immer mit Leckerlis und Worten. Nach und nach wird die Menge der Leckerlis reduziert und das Loben erfolgt nur noch durch Worte. Auch die Verbindung mit Streicheln wird vom Hund als Belohnung empfunden.

Interessant ist, dass zum Beispiel das Schnalzen mit der Zunge, wenn es immer gleichzeitig mit der Belohnung erfolgt, bald schon ebenfalls als Lob aufgefasst wird. Hier spielt die klassische Konditionierung wieder mit hinein.

Stichwort “Operante Konditionierung”: Hier wird mit zufällig gezeigten Verhaltensweisen gearbeitet, die belohnt werden. Setzt sich ein Hund, wird er eine Belohnung bekommen und das Verhalten künftig öfter zeigen. Bleibt bei einem unerwünschten Verhalten die Belohnung aus, wird er das Verhalten seltener zeigen und bald gänzlich unterlassen.

Die systematische Desensibilisierung in der Hundeerziehung

Ein Hund lernt nicht nur gute und richtige Verhaltensweisen, sondern er kann auch Ängste oder Aggressionen erlernen.
Hier muss die systematische Desensibilisierung ansetzen und dem Hund zeigen, dass er grundlos das Verhalten zeigt.
Der Hund muss lernen, dass die scheinbar gefährlichen Situationen völlig harmlos sind, was durch ständiges Wiederholen möglich ist.
Hilfreich ist, wenn mit der Situation etwas Positives verbunden werden kann, wie etwa ein Spaziergang, wenn der Hund stetig Angst vor dem Halsband zeigt.

Positive und negative Verstärker in der Hundeerziehung

Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, so hat dies direkte Konsequenzen.
Das wird unter der Bezeichnung positive Verstärkung verstanden.
Reagiert der Hund auf einen Befehl, bekommt er Lob und Leckerli: Die positive Verstärkung wird angewendet.

 

Die negative Verstärkung meint, dass eine für das Tier unangenehme Konsequenz auf ein Verhalten nicht folgt oder beendet wird.
Negative Verstärker sind also bestimmte Reize, die ein gewünschtes Verhalten, das dann gezeigt wird, verstärken.
Das heißt, wenn der Hund einen Druck auf seinem Rücken spürt, ist das für ihn unangenehm.
Er setzt sich daraufhin und bekommt gleichzeitig das Kommando “Sitz”.
Allerdings muss mit der negativen Verstärkung vorsichtig umgegangen werden, denn oft reagiert der Hund dann nicht in der gewünschten Verhaltensweise, sondern es stellt sich ein so genanntes Meideverhalten ein.

 

Positive und negative Strafe in der Hundeerziehung

Bei der positiven Strafe wird ein Reiz, der als unangenehm empfunden wird, hinzugefügt.
Rennt der Hund also los und springt in die Leine, wird er einen Schmerz spüren.
Einige solcher Maßnahmen gelten als tierschutzrechtlich bedenklich und sollten nur unter Anleitung eines erfahrenen Hundetrainers eingesetzt werden.

 

Bei der negativen Strafe wird ein positiver Reiz weggenommen.
Soll der Hund etwas apportieren und wartet nicht bis zum Befehl, sondern springt sofort los, wird der Apportel weggenommen und das Spiel nicht weitergeführt.

 

 

 

 

Primär- und Sekundärverstärker in der Hundeerziehung:

 

Unterschieden wird des Weiteren in der Hundeerziehung zwischen primären und sekundären Verstärkern. Primärverstärker sind alle Reize, die als angenehm empfunden werden, die das Tier nicht erst erlernen muss. Hier hinein zählen Leckerli und Spielen.

 

Sekundärverstärker hingegen müssen erlernt werden, hier wird die Konditionierung in der Hundeerziehung angewendet. Es geht um das Reagieren auf Töne oder Sichtzeichen.
Hier sollte bei richtigem Reagieren ein Primärverstärker folgen.
Interessant ist, dass viele Tiere bei guter Konditionierung keinen primären Verstärker mehr benötigen und dennoch das gewünschte Verhalten in richtiger Art und Weise zeigen.

 

Unsere Themen :

  1. Früherziehung

  2. Aufbauende Erziehung

  3. Stress bei Hunden

  4. Beschwichtigungssignale

1. Früherziehung

Am lernfähigsten sind Hunde, wenn sie noch jung sind — denn dann haben sie sich noch keine schlechten Manieren angewöhnt.

Also beginnen Sie mit den ersten Erziehungsmaßnahmen sobald der Hund bei Ihnen einzieht.
Von der ersten Begegnung an muss also richtig auf die einzelnen Verhaltensweisen reagiert werden, etwaige Unarten dürfen nicht erst hingenommen und später bekämpft werden.

Die Zeit bis zur 16. Woche wird als „prägungsähnliches Lernen“ bezeichnet, alles was der Hund während dieser Zeit lernt, dient als Grundlage für die Umweltsozialisation und die innerartliche Sozialisation des späteren Lebens.

Unsere Themen der Früherziehung:

  1. Stubenrein

  2. Herkommen

  3. Sitz und Platz

  4. Gehen mit Leine

  5. Schlafplatz

1.1. Stubenrein

Es gibt Hunde, die werden schnell stubenrein, bei anderen kann es allerdings auch mal länger dauern. Wenn Ihr Hund mal in die Wohnung macht, schimpfen Sie ihn nicht aus.
Das macht ihn nur ängstlich und nervös.
Vielmehr sollten Sie zukünftig vorausahnen, wann der Hund sein Geschäft verrichten muss.
Zum Beispiel wenn er aufwacht, gefressen oder gespielt hat.
Auch wenn Sie das Tier nur in den Garten lassen wollen, sollten Sie anfangs mit hinausgehen und dem Welpen die Stelle zeigen, an der er sein Geschäft verrichten soll.
Andere Orte entdeckt er später selbst

Generell sollten Sie vermeiden, dass sich der Hund im Haus erleichtern kann.
Speziell dafür vorgesehene Stellen sind Tabu, z.B. eine Stelle, die mit Zeitungspapier ausgelegt ist. Das könnte den Welpen nämlich irritieren, weil er lernt, dass ein Geschäft im Haus möglicherweise hingenommen wird.

Die Situation Voraussehen

Die Verrichtung der Notdurft kündigt der Hund in der Regel an indem er die Nase senkt und angeregt herumschnüffelt. Sollte dieser Fall auftreten gehen Sie sofort mit dem Welpen nach draußen.
Während des Welpenalters sollte der Hunde etwa alle 3 Stunden nach draußen geführt werden.

Lob

Sobald der Hund sein Geschäft draußen verrichtet hat und kein Missgeschick passiert ist, loben Sie den Hund ausgiebig für die gute Tat.

Bestrafung

Wenn Sie Ihren Hund beobachten, wie er sein Geschäft in der Wohnung verrichtet, führen Sie ihn zu der Pfütze und sagen Sie scharf „Nein!“.
Verhindern Sie Pannen, indem Sie Ihren Welpen ständig beobachten.

1.2. Herkommen

Stellen Sie sich mit einiger Entfernung vor Ihrem Hund hin. Halten Sie ein Leckerli sichtbar in Ihrer Hand. Sobald sich der Hund auf Sie zu bewegt, geben Sie das Kommando „Komm!“

Während er sich auf Sie zubewegt, loben Sie Ihren Hund. Zusätzlich können Sie ihn ermuntern, indem Sie in die Knie gehen und die Arme öffnen.

Wenn der Welpe in Ihrer Nähe ist, gehen Sie in die Knie. Belohnen Sie ihn nochmals und geben Sie ihm das Leckerli.

1.3. Sitz und Platz

Sitz!

Legen Sie ein Leckerli in Ihre Hand, die Hand bewegen Sie dann über den Kopf des Hundes auf und ab. Der Hund wird sich von selbst hinsetzen, um das Leckerli besser im Auge zu behalten. Geben Sie das Kommando „Sitz!“, wenn Sie sehen, dass er die Hinterbeine knickt.
Belohnen Sie die Reaktion mit Lob und Leckerbissen.

Wiederholen Sie das Kommando seitlich und frontal zum Welpen.
Verringern Sie nach und nach die Futtergaben, bald genügen dann nur noch Worte!

Platz!

Wenn der Welpe sitzt, knien Sie neben ihn nieder und fass sein Halsband.
Den Leckerli halten Sie vor die Nase des Hundes, dann führen Sie die Hand langsam nach unten.

Sobald die Hundenase dem Leckerli folgt, bewegen Sie ihn nach vorn vor seinem Körper.
Im Augenblick, wenn der Welpe versucht sich hinzulegen, geben Sie den Befehl „Platz!“.

Bewegen Sie das Leckerli weiter nach vorne, bis der Welpe sich hingelegt hat.
Belohnen Sie ihn mit Lob und dem Leckerli.

1.4.Gehen mit Leine

Hunde sollten nur dann frei umherlaufen dürfen, wenn sie in einer geschützten Umgebung beaufsichtigt werden können und keine Gefahr besteht.

Übung:

Zeigen Sie dem Welpen die Leine und lassen Sie ihn daran schnuppern.
Dann befestigen Sie die Leine am Halsband.

Der Hund steht links neben Ihnen und Sie halten die Leine und ein Leckerli in der rechten Hand. Die linke Hand fasst zusätzlich die Leine.

Gehen Sie los, und zwar mit dem linken Fuß, sobald der Welpe neben Ihnen herläuft, geben Sie das Kommando „Fuß”.

Wenn der Welpe bei Fuß geht, geben Sie ihm eine Belohnung, und sagen Sie “Braver Hund!”.
Verlängern Sie langsam die Gehstrecke, sobald der Hund Ihren Befehlen folgt.

Tipps:

  • Wenn Sie der Welpe anspringen will oder in die Leine beißt, sagen Sie scharf “Nein!” oder “Aus!”. Treten Sie zur Seite und befehlen Sie ihm sich hinzusetzen und kehren Sie zum Anfang der Übung zurück.

  • Wenn sich der Welpe nicht bewegen will, locken Sie ihn sanft und geduldig mit seinem geliebten Spielzeug. Ziehen Sie ihn nicht hinter sich her und verlieren Sie vor allem nicht die Fassung.

1.5. Schlafplatz

Welpen brauchen einen sicheren Ort, den den sie sich zurückziehen und schlafen können.
Da Alleinsein bei Welpen große Angst auslöst und erst antrainiert werden muss, sollte sich der Schlafplatz unbedingt in Ihrer Nähe befinden.
Nachts sollte er neben Ihrem Bett schlafen. Sollte er Angst bekommen und wach werden, beruhigen Sie ihn über Körperkontakt.

Der Schlafplatz sollte so gewählt sein, dass Ihr Hund sich geschützt und geborgen fühlt (etwa in einer Ecke des Zimmers). Allerdings braucht er auch einen guten Überblick von dort aus, weil er Sie schließlich beschützen möchte.
Bringen Sie ihm bei, auf seinen Platz zu gehen und dort zu bleiben.

Ein Hund sollte nicht auf einem erhöhten Platz sitzen oder schlafen dürfen (Sessel, Sofa oder Bett). Das Sofa oder die Sessel sollten ausschließlich Ihre Sitzgelegenheiten sein, Ihr Hund soll auf seiner Decke oder in seinem Korb liegen.
Wenn Sie ihn mit auf dem Sofa oder dem Bett liegen lassen, bedeutet das für ihn, dass Sie ein gleichgestelltes Rudelmitglied sind, haben ihm somit nichts zu sagen.

2. Aufbauende Erziehung

Die Themen der Aufbauenden Erziehung:

  1. Kontrolle

  2. Sitz und Bleib

  3. Platz

  4. Kontrolliertes Bellen

  5. Pfotenübungen

  6. Schlechte Angewohnheiten

2.1. Kontrolle

Wissen Sie, wie Sie Ihren Hund beim Spazieren an der Leine, kontrollieren können?

Es gibt verschiedene Hunderassen und somit auch unterschiedliche Arten, wie Sie einen Hund kontrollieren.

Die Kontrolle, wird durch das passende „Geschirr” ausgeübt:

  • Brustgeschirr

  • Standardgeschirr

  • Kopfgeschirr

Das Brustgeschirr

Das Brustgeschirr besteht aus einem schlichten Halsband und angefügter Leine.
Die Leine wird um die Brust des Hundes gelegt und am Rücken in einer Leinenschlaufe geführt.

Beim Versuch auszubrechen, können Sie Ihren Hund zurückalten und ihn kontrollieren.

Das Standardgeschirr

Das Standardgeschirr besteht lediglich aus einer Schlaufe um die Brust des Hundes, ohne Halsband.

Sollte der Hund unerwünschte Tätigkeiten ausführen wollen, können Sie ihn am Brustkorb anziehen und dabei die empfindliche Luftröhre schonen.

Das Kopfgeschirr

Das Kopfgeschirr umfasst die Schnauze des Hundes und den Hals.
Die Führung des Hundes geschieht über den Kopf und nicht über den Hals.

Bricht der Hund aus oder führt etwas Unerwünschtes im Schilde, dann wird über den Druck am Unterkiefer, sein Kopf nach unten gezogen und sein Maul geschlossen.

Bei einigen Hunden ist es wichtig, seine Mentalität in der Öffentlichkeit kontrollieren zu können und man sollte nicht von einem Kopfgeschirr oder einem Maulkorb zurückschrecken.

2.2. Sitz! und Bleib!

In der Früherziehung Ihres Hundes sollten Sie nicht das Kommando „Sitz” verpasst haben, denn diese Fähigkeit wird Ihnen auch im weiteren Umgang von Nutze sein.

Das Kommando „Bleib!”, baut direkt auf das Kommando „Sitz!” auf.

Beim Gehen neben dem Hund, sollten Sie die Leine anziehen und Ihrem Hund das Leckerli zeigen.
Ihr Hund wird seine Aufmerksamkeit dem Leckerli widmen und sich hinsetzen und genau in diesem Augenblick geben Sie Ihrem Hund das Kommando „Sitz!”

Im weiteren Verlauf machen Sie einen Schritt, bei angezogener Leine auf Hüfthöhe, nach vorne und äußern Sie bei diesem Vorgang das Kommando „Bleib!”.

Verlieren Sie dabei nie den Blickkontakt zu Ihrem Hund.

Nun stehen Sie unmittelbar vor Ihrem Hund, schauen ihn an, üben leichten Druck auf die Leine und zeigen ihm seine Belohnung.

Während Ihr Hund auf Sie hört und sitzen bleibt, geben Sie Ihrem Hund sein Leckerli und laufen bei angezogener Leine um Ihren Hund herum.

Diese Übung sollte nicht mehr als 15 Minuten dauern und sollte so oft wiederholt werden, bis Ihr Hund versteht, was Sie von ihm wollen.

Achten Sie immer darauf Ihren Hund direkt beim Gehorchen zu belohnen und loben Sie ihn, nach jedem gelungenen Vorgang.

2.3. Platz!

Das Kommando Platz sichert Sie und Ihren Hund vor gefährlichen Situationen, so zum Beispiel im Straßenverkehr.

Für den Befehl „Platz!” sollte Ihr Hund bereits auf das Kommando „Sitz!” reagieren.

Als Erstes leinen Sie Ihren Hund an und stellen Sie sich rechts neben ihn.
Nun geben Sie Ihrem Hund das Kommando „Sitz!” und knien Sie sich rechts neben Ihren Hund.

Während Sie neben Ihren Hund knien, nehmen Sie die Leine fest unter Ihre Beine und fassen Sie mit der linken Hand das Halsband, in der rechte Hand halten Sie verborgen einen Leckerli.

In dieser Stellung lassen Sie Ihren Hund den Leckerli in Ihrer rechten Hand beschnuppern und lassen Sie nicht das Halsband Ihres Hundes los.

Der Hund wird sich stark auf das Leckerli in Ihrer rechten Hand konzentrieren und das ist gut so, denn mit dieser Hand werden Sie Ihren Hund nun dazu verleiten sich hinzulegen.

Ihre rechte Hand, samt Leckerli, führen Sie unter der Verfolgung Ihres Hundes zwischen seine Pfoten.

Ihr Hund wird Ihrer Hand folgen und sich hinlegen.

Verpassen Sie nicht den Moment, während Ihr Hund sich fallen lässt und geben Sie ihm dabei das Kommando „Platz!”.

Hat Ihr Hund sich hingelegt, belohnen Sie ihn mit dem Leckerli in Ihrer rechten Hand.

2.4. Kontrolliertes Bellen

Als erstes befehlen Sie Ihrem Hund „Sitz“, sobald sich der Hund gesetzt hat, treten Sie etwa einen Meter zurück. Necken Sie den Hund nun mit einem Spielzeug, und geben Sie ihm ein Leckerli, wenn er bellt.
Nach einiger Zeit erteilen Sie das Kommando „Sprich!“, wenn der Hund bellt und belohnen Sie ihn dann mit dem Spielzeug. Wenn Sie genau auf die Körpersprache Ihres Hundes achten können Sie das Bellen vorausahnen, denn das Timing ist bei dieser Übung ein wesentlicher Bestandteil.

Sobald Ihr Hund das Kommando „Sprich!“ begriffen hat, geben Sie den Befehl „Still!“, wenn er bellt. Reichen Sie ihm die Spielzeugbelohnung oder ein Leckerli sobald er aufhört zu bellen. Hört er allerdings nicht mit dem Bellen auf, sagen Sie bestimmend „Nein!“ und legen die Belohnung weg.

Wiederholen Sie die Übung solange, bis der Hund auf die zwischenzeitlich dargebotenen Belohnungen zuverlässig reagiert.

2.5.Pfotenübungen

Wollen Sie auch, dass Ihr Hund „Pfötchen" geben kann?
Ja?
- Dann wird es Sie sicherlich erfreuen, dass diese Fähigkeit auch den Respekt vor Ihnen fördert -

Der Hund sieht das „Pfötchen geben" nämlich als eine Unterwerfung vor Ihnen an und das fördert sein Gehorchen Ihnen gegenüber.

Pfotenübungen:
Knien Sie rechts neben Ihren Hund und fassen Sie, wie in der Lektion „Platz!", mit der linken Hand an das Halsband Ihres Hundes, in der rechten Hand verbergen Sie eine Belohnung.

Wie bei der Übung „Platz!", führen Sie Ihre rechte Hand zwischen die Pfoten Ihres Hundes, Ihr Hund wird sich dem Leckerli in Ihrer rechten Hand widmen und sich hinlegen wollen.

Verhindern Sie, dass sich Ihr Hund hinlegt und halten Sie Ihn am Halsband hoch.

In dieser Position, legen Sie Ihre rechte Hand - eingeschlossen sein Leckerli - unter seine Pfote und heben Sie sie in die Höhe, wobei Sie Ihrem Hund das Kommando „Pfote!" geben und ihn den Leckerli aus Ihrer rechten Hand fressen lassen.

Führen Sie diese Übung, als Trockenübung (ohne Leckerli), des Öfteren durch und freuen Sie sich über Ihren Erfolg.

Hat Ihr Hund die Übung verstanden und reagiert auf Ihr Kommando „Pfote!"?
-Dann wenden Sie eine weitere Pfotenübung an-

Nehmen Sie ein Stück Pappe und einen Leckerli, die Sie Ihrem Hund zeigen und ihm verdeutlichen, dass das Leckerli sich hinter dem Stück Pappe befindet.

Sollte Ihr Hund auf Ihren Befehl „Pfote!" hinaus, die Pappe mit seiner Pfote berühren, dann geben Sie Ihrem Hund seine Belohnung und loben Ihn für sein Geschick.

Denken Sie daran, dass nicht jeder Hund auf Anhieb dieses Geschick beweist und haben Sie Geduld mit ihm.

2.6. Schlechte Angewohnheiten

Anspringen

Ein Welpe begrüßt seine Mutter damit, dass er an ihr hochspringt, um Ihr Gesicht zu lecken. Hunde vor allem Jungtiere zwischen sechs und neunzehn Monaten versuchen das gleiche beim Menschen.
Um dieses Verhalten zu unterbinden gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

Wenn Sie den Raum betreten, befehlen Sie „Sitz!“. Erheben Sie nicht die Stimme, und wedeln Sie auch nicht mit den Armen. Das könnte den Hund stimulieren. Außerdem sollten Sie Befehle wie „Nein!“ oder „Pfui!“ vermeiden.

Belohnen Sie Ihren Hund, wenn er sich auf Ihr Kommando hingesetzt hat. Wiederholen Sie die Übung so oft, bis der Hund Sie nicht mehr anspringt.

Heulen, Jaulen und Bellen

Wenn ein allein gelassener Hund ständig bellt, heult und jault, bringen Sie ihm die Befolgung des Befehls „Still!“ bei, und tun Sie dann so, als wollten Sie ihn verlassen. Erregen Sie seine Aufmerksamkeit, befehlen Sie ihm, ruhig zu sein, und bleiben Sie vor der Haustür stehen.

Wenn der Hund trotzdem bellt, schrecken die das Tier auf, indem sie beispielsweise ein Schlüsselbund gegen die Tür werfen. Kehren Sie zurück, wenn sich der Hund ruhig verhält und loben Sie das Tier.

Tipp: Hunde mit vollem Magen sind gewöhnlich weniger aktiv. Muß Ihr Hund tagsüber allein bleiben sollten Sie ihn am Morgen und nicht erst am Abend füttern.

3. Stress bei Hunden

Stresshormone sorgen dafür, dass der Körper eines Lebewesens leistungsfähig ist.
Jeder Mensch und jedes Tier verfügt über diese Hormone, die in bestimmten Situationen ausgeschüttet werden. Doch in manchen Situationen wird der Körper regelrecht von Stresshormonen überflutet, wenn er zum Beispiel einer Angst- oder Wutsituation ausgesetzt ist. Auch Unfälle und Situationen, die das Gefühl der Überforderung hervorrufen, können zu Stressreaktionen führen.

Dabei sind es nicht nur unerfreuliche Ereignisse, die solche Reaktionen mit sich bringen, sondern sie können auch durchaus durch eine Aufregung aus Glück hervorgerufen werden.

Stress bei Hunden
Hunde geraten in Stress, wenn sie in eine Situation kommen, die sie scheinbar nicht meistern können. Schmerzen, Unwohlsein oder Bedrohung können zur Ausschüttung von Stresshormonen führen. Auch Rüden geraten in Stress, wenn sie den Geruch einer läufigen Hündin wittern.
Weiß der Hund keinen Ausweg und sieht für das aktuelle Problem keine Lösung, so gerät er in Stress.
Interessant in dem Zusammenhang ist, dass auch Situationen, von denen wir meinen, sie würden den Hund in Glücksgefühle versetzen, Stress bedeuten können. Bällchen werfen, Zieh- und Telespiele erscheinen zunächst positiv, arten aber bei zu großer Intensität in Stress aus.

Stresssymptome in der Hundeerziehung
Wird der Hund durch seine Umgebung in Stress versetzt, sendet er beschwichtigende Signale aus. Er will sich damit selbst und seine Umwelt gleichermaßen beruhigen.
Der Hund wird sich klein machen, sich ducken, die Ohren hängen lassen und schräg von unten bei wedelnder Rute heraufblicken.
Erkennt der Mensch diese Signale, sollte er versuchen, die Situation für den Hund zu entschärfen. Nimmt der Stress zu, werden die Signale deutlicher.
Helfen diese nicht, wird der Hund versuchen, die Distanz zu vergrößern.

Er wird versuchen wegzulaufen.
Hilft auch das nicht, wird er in die Verteidigung gehen. Darauf sollte man es jedoch niemals ankommen lassen.

Beobachtung ist wichtig
Jeder Hundeführer sollte die Signale seines Tieres kennen und auf diese eingehen können.
Der Hund braucht in einer für ihn stressigen Situation Hilfe. So kann auch die Entwicklung, dass der Hund sich tatsächlich verteidigen will, gestoppt werden.

Wichtig ist die Hilfe auch vor dem Hintergrund, weil viele Hunde durch Stress in psychische Schwierigkeiten geraten. Es kann zu Verdauungsproblemen, Stressallergien und Herzproblemen kommen.
Hunde, die ständig Stress ausgesetzt sind, verteidigen sich eher und heftiger.
Die Verteidigungsreaktion wird beschleunigt.

Ein Hund kann einem hohen Stressniveau ausgesetzt sein, weil er zum Beispiel dauernd nur harte Kommandos erfährt.

Es kann auch sein, dass er sich mit den Ansprüchen überfordert fühlt oder dass er Wut und Zorn seines Besitzers erdulden muss.
Solche Hunde legen ein hohes Maß an Verteidigungsbereitschaft an den Tag.
Sie werden offensiv und aggressiv, was rassebedingt auch unterschiedlich ausfallen kann.

Verknüpfungsreaktionen in der Hundeerziehung
Hunde lernen, indem sie bestimmte Situationen mit den zugehörigen Auswirkungen verknüpfen. Wenn ein Hund einen anderen Hund anbellt oder zu diesem hinzieht und danach hart an der Leine gerissen oder angeschimpft wird, wird er die Verknüpfung zu anderen Hunden herstellen.
Das heißt, er wird andere Hunde mit Schmerz oder Unbehagen in Verbindung bringen.
Daraus kann eine hohe Aggressivität Artgenossen gegenüber entstehen.

Auch andere Situationen können mit Angst oder Unbehagen verknüpft werden.
Der Hund bringt die Ausgangssituation und die Auswirkungen miteinander in Zusammenhang, nicht sein Verhalten und die Auswirkung.

Stressauslösende Faktoren beim Hund

  • Gewalt, Wut, Aggressionen in der Umgebung
    - unmittelbare Bedrohungen (durch Menschen, andere Hunde u.ä.)
    - Krankheit und Schmerz
    - zu viel Lärm
    - schockartig auftretende Ereignisse
    - an der Leine rucken, straffe Leine, zu kurze Leine
    - zu hohe Ansprüche beim Training und im Alltag
    - zu viel Bewegung (vor allem beim jungen Hund)
    - zu wenig Bewegung und Aktivität
    - Hunger, Durst
    - sich nicht entleeren können (dürfen) , wenn er muß
    - es ist zu Kalt (frieren) oder es ist zu Warm (schwitzen)
    - Einsamkeit und Langeweile
    - ein Vielzahl (übermäßge Anzahl) an aufregenden Objektspielen (Bälle, Stöcke, etc.)
    - ein Übermaß an aufregenden Sozialspielen (mit anderen Hunden, dem Menschen etc.)
    - plötzliche eintretende Veränderungen
    - Besitzerwechsel
    - häufiger Wohnortwechsel
    - Verlust

Wie erkenne ich Stress bei Hunden?
- Rastlosigkeit, er kann nicht zur Ruhe kommen
- Überreaktion auf Ereignisse (z.B. wenn es an der Tür klingelt)
- Einsatz von Beschwichtigungssignalen
- übertriebene Körperpflege z.B. Beißen, ständiges Lecken, Kratzen etc.
- Dinge zerbeißen
- Bellen, Jaulen, Winseln, Heulen
- Durchfall, Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- unangenehmer Körpergeruch, übler Geruch aus dem Maul
- wenn der Hund dem eigenen Schwanz hinterherjagt
- plötzliche unerwartetes Auftreten von Schuppen

Was für Möglichkeiten gibt es Stress bei Hunden zu reduzieren?

Ein Patent dafür gibt es leider nicht, wir sollten uns aber an ein paar Grundlegende Verhaltensweisen halten:

- die Umgebung des gestressten Hundes sollte verändert werden
- die üblichen Routineabläufe sollten verändert werden
- wir sollten nicht strafen
- nicht beim schimpfen übertreiben
- auf keinen Fall sollten wir zu harten Erziehungsmethoden greifen
- auf KEINEN Fall über den Leinenruck arbeiten

4. Beschwichtigungssignale – Calming Signals


Wichtige Beschwichtigungssignale beim Hund

Hunde sind Wölfen sehr ähnlich, das betrifft auch die Fähigkeit, einem Konflikt aus dem Weg zu gehen.
Dabei muss allerdings bemerkt werden, dass Hunde etwas subtiler vorgehen als Wölfe und in ihrer Sprache zwar direkt sind, dennoch aber ein wenig unauffälliger bleiben.
Die Signale werden fein dosiert und so ist es für einen Hundehalter wichtig, diese zu kennen und einordnen zu können.

Reine Vorbeugungsmaßnahmen
Beschwichtigungssignale (Calming Signals) dienen eher als Vorbeugungsmaßnahme.
Kein Hund ist daran interessiert, einen Konflikt auszutragen. Daher wird von vornherein mit dem richtigen Signal versucht, einem Problem aus dem Weg zu gehen.

Ein Hund setzt die passenden Signale schon sehr zeitig ein, wenn sich ein Problem noch gar nicht für jeden erkennbar abzeichnet.
Kommt zum Beispiel ein Hund in das Haus und entdeckt dort andere Hunde oder auch Menschen, so wird er versuchen, ein passendes Signal zu geben.
In den meisten Fällen wird er mit dem Schwanz wedeln und sich ein wenig ducken.

Trifft ein Hund bei einem Spaziergang einen anderen Hund, so wird er versuchen, dem anderen Hund zu verstehen zu geben, dass er nichts Böses im Sinne hat.
Damit soll eine potenzielle Bedrohung verringert werden.
Beschwichtigt werden Unruhe und Nervosität sowie andere Dinge, die der Hund als unangenehm empfindet. Teilweise nutzt der Hund sie auch, um sich selbst damit zu beruhigen.

Ein typisches Beispiel ist das Gähnen: Der Hund freut sich eigentlich auf den Spaziergang, sitzt aber gähnend vor der Haustür? Nein, er ist nicht müde, sondern versucht nur, seine eigene Freude in den Griff zu bekommen und den Stress für sich zu mildern.
Außerdem sollen damit alle Anwesenden beruhigt werden.

Nicht jeder Hund macht sich verständlich
Entstehen zwischen dem Menschen und dem Hund Probleme oder Konflikte, so ist es oftmals die Schuld des Menschen. Dieser hat die vom Tier ausgesendeten Signale nicht richtig gedeutet.

Außerdem können viele Hunde ihre Signale gar nicht richtig ausdrücken, weil ihnen das Zusammensein mit anderen Hunden schon von Kindesbeinen an verwehrt wurde.
Dies stellt für ein Rudeltier ein immenses Problem dar.
Für den Hund geht damit ein Teil seiner Kommunikationsfähigkeit verloren.

Ein Mensch interpretiert die wenigen Überbleibsel der Signale dann oft auch noch falsch oder erkennt sie gar nicht, bestraft den Hund vielleicht sogar.
Viele Hunde stellen ihre Versuche dann gänzlich ein und machen sich gar nicht mehr bemerkbar.

Teilweise verlieren die Tiere ihre Sprache auch aus dem Grund, weil sie von anderen Hunden gemobbt werden oder weil sie trotz ihrer Signale angegriffen wurden.
Dies stellt natürlich ein Problem für das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund sowie mit anderen Hunden dar.
Insgesamt kennen wir heute ca. 28 solcher Beschwichtigungssignale, wobei einige Signale eine doppelte Bedeutung haben.
Sie werden also auch in anderen Situationen eingesetzt und dienen nicht nur der Beschwichtigung.

Die Beschwichtigungssignale zu kennen ist wichtig für die Hundeerziehung.

Was sind Beschwichtigungssignale beim Hund – lernen Sie mit dem Hund zu kommunizieren.

-Züngeln – sich die Nase lecken

Der Hund leckt sich das Maul mit schnellen Zungenbewegung meist bis zur Nase. Dies geschieht so schnell, daß es manchmal kaum zu bemerken ist. Beschwichtigungssignal!

-Vorderkörper tiefstellen (sich strecken)

-ohne erkennbaren Grund auf dem Boden schnüffeln

-Gähnen

Das Gähnen ist ein weiteres Beschwichtigungssignal in der Hundeerziehung.

  • abwenden (ganzer Körper)

  • Pfoten heben

  • einen Bogen gehen

  • Augenlider leicht senken (kein starrer Blick)

  • einfrieren / erstarren

  • langsame Bewegungen

  • den Kopf abwenden

  • sich hinlegen oder hinsetzen